Ruhig ist sie geworden.
Um Erwartungen zu erfüllen, nicht aufzufallen,
die abwertenden Blicke zu vermeiden.
Die Frau in sich komplett vergraben,
lebt sie ihr Leben angepasst an das was gesehen werden will.
Wissend, dass das Feuer, das in ihr brennt,
nicht gern gesehen ist in ihrem Alltag als Mutter, Ehefrau.
Dass es falsch gewertet wird sobald es an die Oberfläche dringt,
dass es diese Blicke hervorruft, dieses Tuscheln,
das Ausgeschlossenheit nach sich zieht.
Aber manchmal schweifen ihre Gedanken ab,
denn sie spürt es lodern, fordernd, nicht zu ignorieren.
Es ist in ihr, will sich zeigen.
Ihre Wildheit, Weiblichkeit und Stärke.
Es will leuchten, will einen Platz in ihrem Leben.
Und nach und nach hört sie auf das Drängen,
beginnt zu ahnen wer sie ist und zu erkennen,
dass ihr Weg zu sich selbst in die Freiheit führt.
Zaghaft geht sie erste Schritte, zeigt sich, provoziert.
Bricht Grenzen auf und wagt sich in ein neues Leben.
Fühlt sich stärker, wild und frei.
Beginnt, die Blicke zu genießen statt zu fürchten,
denn hinter dem Vorhang aus Verachtung
verbirgt sich doch bloß Neid und tiefstes Sehnen.